Ab Januar 2025 treten strengere internationale Standards für Banken in Kraft – die sogenannten finalen Basel-III-Standards. Sie wurden entwickelt, um das Finanzsystem stabiler zu machen. Doch was bedeuten diese Regeln für Ihre Immobilienfinanzierung? Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten und warum eine unabhängige Beratung noch wichtiger wird.
Die finalen Basel-III-Standards – was steckt dahinter?
Die Basel-III-Standards sind ein globales Regelwerk, das nach der Finanzkrise 2008 eingeführt wurde, um Banken widerstandsfähiger zu machen. Der zentrale Punkt: Banken müssen künftig für risikoreichere Geschäfte mehr Eigenkapital vorhalten.
Die finalen Basel-III-Standards, die ab Januar 2025 gelten, bilden die letzte Phase dieser Reform. Sie schärfen bestehende Regelungen und standardisieren Risikobewertungen weiter. In der Schweiz werden diese neuen Standards in nationales Recht überführt und betreffen alle Banken.
Was bedeutet das für Hypotheken?
Die Änderungen betreffen Immobilienfinanzierungen direkt, da Hypotheken als risikoreiche Kredite gelten. Banken müssen für deren Vergabe mehr Eigenkapital zurückhalten, was ihre Kosten erhöht. Diese Mehrkosten können sich in höheren Zinsen für Kundinnen und Kunden niederschlagen.
Besonders betroffen sind:
- Hypotheken mit hohen Belehnungsgraden:
Je höher der Belehnungsgrad (der Anteil der Finanzierung im Verhältnis zum Immobilienwert), desto grösser das Risiko für die Bank.
- Hypotheken für Renditeobjekte:
Vermietete Immobilien, sogenannte Renditeobjekte, gelten als riskanter. Mietausfälle, Leerstände oder Marktschwankungen erhöhen das Risiko. Die Risikogewichtung – also die Eigenkapitalanforderung – ist hier höher als bei selbstgenutzten Immobilien.
Ein Beispiel:
Eine Finanzierung von 70 % des Kaufpreises bei einer selbstgenutzten Immobilie wird mit einer Risikogewichtung von 35 % bewertet. Für dieselbe Finanzierung eines Renditeobjektes beträgt die Risikogewichtung jedoch 55 %. Je höher die Risikogewichtung, desto mehr Eigenkapital muss die Bank bereitstellen – was ihre Kosten erhöht, da dieses Kapital nicht für andere Geschäfte genutzt werden kann.
Die neuen Regeln können deshalb dazu führen, dass Banken strenger bei der Vergabe von Hypotheken werden. Zudem könnten sie – je nach Belehnung – Hypotheken mit höheren Zinssätzen anbieten.
Wie sollten Sie damit umgehen?
Die neuen Regeln machen eine sorgfältige Planung notwendig – sowohl für Käuferinnen als auch für Immobilienbesitzerinnen. Hier die zentralen Punkte:
1. Strengere Kreditvergabekriterien
Für Käuferinnen und Käufer
Je besser Ihre Bonität und je mehr Eigenmittel Sie einbringen können, desto besser sind Ihre Chancen auf eine attraktive Finanzierung. Doch oft ist das Budget eher knapp. Hier ist eine durchdachte Strategie entscheidend. So können wir Sie unterstützen:
- Realistische Budgetplanung:
Wie viel darf Ihre Immobilie kosten? Gemeinsam analysieren wir Ihre finanzielle Situation und berechnen, welcher Kaufpreis realistisch ist – und für zu vermietende Objekte rentabel.
- Optimierung der Eigenmittel:
Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Eigenmittel optimal einsetzen – etwa durch die Nutzung von Geldern aus der 2. oder 3. Säule oder durch Schenkungen und Darlehen. Dabei berücksichtigen wir steuerliche Aspekte und kantonale Regelungen.
Für Immobilienbesitzer*innen
Wenn eine Hypothekenverlängerung ansteht, spielen die neuen Regeln ebenfalls eine Rolle. Der Immobilienwert, den die Bank festlegt, ist entscheidend für Ihre Konditionen.
Banken bewerten Immobilien oft konservativ, da sie nicht nur die aktuelle Marktlage, sondern vor allem die langfristige Werthaltigkeit im Blick haben. Wir prüfen die Bewertungen sorgfältig und stimmen sie direkt mit den zuständigen Stellen ab, um eine fundierte und faire Grundlage für die Verhandlungen zu schaffen.
2. Höhere Zinssätze
Ihre persönliche Bonität – einschliesslich Faktoren wie Einkommen, Vermögen und beruflicher Stabilität – bleibt ein entscheidender Einflussfaktor für die Konditionen.
Ein gut aufbereitetes Dossier und ein Vergleich der Angebote sind dabei unerlässlich. Für unsere Kundinnen und Kunden übernehmen wir diese Aufgaben, um sicherzustellen, dass sie das beste Angebot erhalten.
Fazit: Bestens begleitet, bestens vorbereitet
Die Regeln für die Vergabe von Hypotheken verschärfen sich weiter. Eine umfassende, bankenunabhängige Beratung und der Vergleich von Angeboten sind jetzt entscheidend. Das ist genau unsere Aufgabe: Sie zu beraten und für Sie zu vergleichen.